Mit dem neugeformten Team, bestehend aus 40 hochmotivierten Studenten und Studentinnen, startete die Saison 2022/23 sehr optimistisch. Neben einer Mehrzahl an organisatorischen Fortschritten innerhalb des Teams und der neuen Faculty Advisorin, konnte das Team ohne große Hindernisse in die Konstruktionsphase starten. Das Einlernen der neuen Teammitglieder gehört genauso zu einer guten Konstruktionsphase hinzu, sowie das Konzeptionieren und Konstruieren des neuen Autos. Das Motto der Konstruktionsphase lautete: „Fortschritt, und zwar schnell“. Dabei ging es um das Beibehalten von Konzepten, die letzte Saison funktioniert haben, und Umgestalten von missglückten Konstruktionen. Es wurde aber auch geschaut, wie sich das Team fertigungstechnisch auf ein neues Level steigern kann. Dazu gehören unteranderem Komponenten, die eine generische Fertigung ermöglichen. Aber auch Bauteile, wie den Kabelbaum, der nun durch die Hilfe von Technologien neuer Sponsoren, ordentlich geplant und gefertigt werden konnte. 

Das Auto war zum Zeitpunkt des Rollouts im Juni in einem fast eventbereiten Zustand, was das Team sehr freute und umso mehr motivierte. Die ersten Testkilometer konnten auf naheliegenden Strecken absolviert werden. Die noch auftretenden Schwachstellen wurden bei jeder weiteren Testfahrt erkannt und ausgebessert. 

Ein großer Vorteil war das Qualifizieren für das VDI Racing Camp auf der LaSiSe in Selm. Dies war der erste große Stresstest für das Auto, sowie das Team. Das Auto konnte bei extremer Hitze Langstreckenparkoure fahren und das Team musste sich in den statischen Disziplinen, Cost Report, Engineering Design und Business Plan, beweisen. Zusätzlich bildeten sich auf dem Event starke Freundschaften zwischen den einzelnen Teams. 

Nach einigen weiteren Testfahrten und Fehlerbehebungen, vor allem in der Lagerung des Einzylinder-Motors, fuhr das Team auf das Event nach Österreich. Für viele Mitglieder war dies das erste Event. Nach dem recht erfolgreichen Absolvieren der Scrutinieering Tests, ging es für das Auto auf die Practise Area. Das Team war zufrieden mit den Ergebnissen der Testfahrten, auch wenn die kleine Nervensäge mit vier Buchstaben „BSPD“ (Zuständig für das Bremsen des Autos in Fehlerfällen) öfters zwischengeregelt hat. Nach neuen Kalibrierungen des Gerätes funktionierte es aber wieder korrekt. So konnte das Team in Acceleration, Autocross und Skidpad Zeiten setzen. Das war für alle aus dem Team ein Riesenerfolg! Dem Endurance am letzten Tag stand eine wichtige und schwere Entscheidung gegenüber. Auf der Practise Area wurde nach den drei dynamischen Disziplinen das Problem von abfallendem Benzindruck in langen Kurven entdeckt. Da das Problem auf dem Event nicht zu beheben schien, wurde mit den Fahrern der Verzicht auf das Endurance entschieden, bevor größere Schäden am Auto und Fahrer entstehen. Abschließend war FS Austria ein sehr großer Erfolg für das Auto und vor allem für das größtenteils neue Team. 

Zwischen dem ersten und zweiten Event trennte es nur 2 1/2 Wochen. Diese wurden intensiv genutzt, um die Tankprobleme zu identifizieren und durch eine Umkonstruktion vermeintlich zu lösen. Dies nahm aber die ganze Zeit in Anspruch, sodass der RS-23c pünktlich fertig wurde, jedoch nicht getestet werden konnte. Auf dem Weg zu FS Germany wuchs die Motivation erneut. FSG ist das größte und am meisten angesehene Formula Student Event in Europa mit vielen Ständen von großen Firmen. Bevor das Auto überhaupt fahren konnte, meisterte das Team die statischen Disziplinen. Die Prüfung der Regelkonformität des Rennwagens ging im Handumdrehen, da das Team gute Vorarbeit geleistet hat. Ebenfalls gut liefen auch die dynamischen Disziplinen. Ohne große Probleme konnten Autocross, Acceleration und Skidpad absolviert werden. Nun hoffte das Team auf das Durchfahren der 22 Kilometer vom Endurance und die Bestätigung des Behebens der Tankprobleme. Historisch gesehen ist das Team seit 7 Jahren kein Endurance mehr komplett gefahren. Mit dem gutplatzierten Anfeuern des Teams, und dem ehrgeizigen Ziel des Durchfahrens wurde nach 22 Kilometern für das Team die schwarz-weiße karierte Fahne geschwenkt. Da es an dem Tag des Rennens unfassbar warm war, gab es für das Team nur noch eine Sache zu tun: Abkühlen im (very wet) FSG-Pool. 

Besonders stolz sind die alteingesessenen Mitglieder, dass das gesamte Team bei den Disziplinen zuschaute, um für folgende Saison zu lernen und zu verstehen, wie Events ablaufen. Das Media Team leistete gute Arbeit und hielt die wichtigen, aber vor allem auch die lustigen Momente fest. Das Corona-Tief ist mit der Saison offiziell überstanden, wobei die neuen Mitglieder ein großer Faktor waren! 

Nun steht für das Team einen neue Challenge an. In einer vereinbarten engen Zusammenarbeit mit der Hochschule sagt das Team den Verbrenner-Autos „Auf Wiedersehen“ und entwickelt Elektro-Autos. Leider wird das Team, wie jedes Jahr durch das Weggehen von Mitgliedern auseinandergerissen. Jedoch existiert immer die Hilfe der Alumni!