Technische Daten

RS-23c: It runs and runs and runs…

Als Resultat der Pandemie ist unser Team kleiner geworden und wir haben uns
entschieden das Konzept des letztjährigen Wagens, dem RS-22c, zu übernehmen.

Wie im Vorjahr fahren wir im RS-23c einen Stahl-Gitterrohrrahmen und einen Ein-
zylindermotor. Die Kühlung und das Abgassystem sind hinter der Hinterachse plat-
ziert, es wird pneumatisch geschaltet und die Drosselklappe sowie die Kupplung
werden elektronisch angesteuert. Trotz eines gleichen Konzeptes haben wir kaum
ein Bauteil unverändert gelassen. Wir haben durch ein Auge für Details, die Perfor-
mance des Wagens per Zuverlässigkeit verbessert.

Obwohl Zuverlässigkeit normalerweise mit Gewicht einhergeht, haben wir dieses
Jahr das Gewicht aus dem Vorjahr um ein paar Kilogramm unterboten. So wiegt
unser Rennwagen nun unter 170 kg.

Außerdem wurde die Downforce auf der Hinterachse durch einen neuen Heckflügel
verbessert. Da eine aggressive Aerodynamik einiges an Luftwiederstand kreiert,
wurde ein DRS, ein Drag Reduction System, in den Heckflügel integriert.
Für unseren letzten Verbrenner war unser Ziel ein Auto zu bauen, das auf den
Events alle Disziplinen problemlos durchfährt und uns noch in der Zukunft für Tests
zur Verfügung stehen wird.

Das Ergebnis?

Unser sehr junges Team hat ein Auto gebaut, welches die Endurance Disziplin
durchgefahren ist, ein großer Erfolg für uns, da wir das Endurance zuletzt 2017
erfolgreich hinter uns lassen konnten. Dieser Erfolg hat das Team motiviert und
zusammengeschweißt.

Jetzt stellen wir uns einer ganz neuen Herausforderung, da wir einen Elekt-
ro-Rennwagen konstruieren, in den möglichst viel unserer Erfahrung aus der 23er
Saison hineinfließt

     Events 

  • flag
    Formula Student Germany
    SkidpadPlatz13
    AccelerationPlatz15
    AutocrossPlatz10
    EndurancePlatz9
    Business Plan PresentationPlatz25
    Cost AnalysisPlatz21
    Engineering DesignPlatz20
    GesamtPlatz11
  • flag
    Formula Student Austria
    SkidpadPlatz8
    AccelerationPlatz9
    AutocrossPlatz12
    Cost AnalysisPlatz16
    Engineering DesignPlatz10
    GesamtPlatz14

Antriebsstrang

Innovative Fortschritte für Höchstleistung und Zuverlässigkeit in der Saison 2023

In diesem Jahr lag unser Hauptaugenmerk darauf, bestehende Konzepte zu verfeinern und einen zuverlässigeren Antriebsstrang zu schaffen.

Um maximale Leistung bei Einhaltung der Lärmbegrenzung zu gewährleisten, wurde das Auspuffsystem mittels Frequenzanalyse und akustischer Simulation optimiert. Die Verwendung eines Reflektionsschalldämpfers aus tiefgezogenem Edelstahl minimiert hierbei den Herstellungsaufwand.

Im Ansaugsystem wurde letztes Jahr erstmals eine Drive-by-Wire Drosselklappe integriert. Die Zuverlässigkeit wurde durch ein neues Design mit minimaler Reibung und einer optimierten Sensorhalterung verbessert. Die Airbox aus laminiertem Kohlefaser mit 3D-gedruckten Befestigungspunkten reduziert das Gewicht um 200 g, ohne die Zuverlässigkeit zu beeinträchtigen.

Durch Berechnungen der benötigten Gangwechsel und Optimierung des Kühlsystems konnten wir einen kleineren Drucktank verwenden und die Gesamtlänge der Druckleitung reduzieren. Modifizierte Luftleitplatten und ein Failsafe-System garantieren eine optimale Kühlung, selbst unter extremen Bedingungen.

Diese Fortschritte bieten nicht nur höchste Leistung, sondern auch eine zuverlässige Basis für umfangreiche Tests in der Frühproduktion. Das entwickelte Konzept bewährte sich bei allen dynamischen Disziplinen und absolvierte das Endurance-Rennen erfolgreich.

Rahmen

In dieser Saison haben wir beim RS-23c auf einen Rahmen aus Stahlgitterrohren gesetzt. Das Hauptziel für den letzten Verbrenner bestand darin, die Fertigungszeit kurz zu halten, um eine umfassende Testphase sicherzustellen.  Hierfür wurde ein eigens entwickelter Torsionsprüfstand konzipiert, der sich am Konzept eines 7-Post-Prüfstands orientiert. Zusätzlich haben wir eine Ergonomieanalyse mit den neuen Fahrern durchgeführt und darauf basierend einige Bauteile, die vom Fahrer berührt werden, optimiert oder neu angeordnet.

Elektrik

Für den RS-23C haben wir uns an die Aufgabe gewagt, die Gesamtstruktur des Elektrischen Systems zu überarbeiten.

Dabei haben wir einen großen Fokus auf die Implemementation eines Fahrzeugweiten CAN-Netzwerkes gesetzt, in dessen Mitte das neue Syvecs S12 steht, das mit mehreren CAN-Schnittstellen bestens dazu geeignet ist.
Gleichzeitig wurden Verbesserungen in allen eingebundenen Systemen vorgenommen, wie verschiedene Failsafe Funktionen und bessere Diagnosemöglichkeiten durch die neuen Daten auf dem CAN-Bus.

Um diese Funktionen verwirklichen zu können wurden wie in der Vergangenheit wieder selbst Leiterplatten geplant, hergestellt und selbst bestückt.

Der Erfolg in allen eigensentwickelten Komponenten gibt uns das Vertrauen, mit dem erlangten Wissen einen E-Wagen zu bauen.

Fahrwerk

Bei dem Fahrwerk des RS-23c wurde das Konzept des Vorgängers größtenteils übernommen und schwere Komponenten wie Dämpfer und Federn nah an der Fahrzeugmittelachse positioniert. Zudem wurde die Reibung in den Bellcranks durch eine verbesserte Lagerung verringert.

Ein weiteres besonderes Merkmal ist, dass wir die Fertigung unserer Bauteile weiter Optimieren konnten. So haben wir Forks, Inserts und Radträger in unserer Hochschule an modernen Bearbeitungszentren selber fertigen können.

©FSG Grobe

Aerodynmaik

Das Ziel für die Aerodynamik des RS-23C war es, das bisher bestehende Konzept zu verbessern. Der Fokus lag dabei beim Heckflügel. Die Implementierung eines DRS (Drag Reduction System), welches per Knopfdruck die Flaps des Heckflügels verstählt und damit den Luftwiederstands reduziert, führte schnell zu einer Neuentwicklung des gesamten Heckflügels. Dadurch konnten wir sowohl den Effekt des DRS maximieren was zu schnellere Geschwindigkeiten auf der Geraden führt als auch die Down Force erhöhen, was zur höheren Kurvengeschwindigkeit beiträgt.

Weitere Entwicklung wurde in die Anströmung der Kühlung gesteckt, was uns nicht nur Höhere Ausfallsicherheit, sondern auch einen plus in Down Force brachte. Allgemein erzeugt die Aerodynamik ca. 1110 N an Down Force bei 60 km/h und wiegt dabei unter 10 Kg.

©FSG Seizinger